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Angekommen...und schon geht der endlose Papierkram weiter!

Los gehts mit der Tax File Number! Ohne die gibts nämlich keine Arbeit.

Also auf zum Taxation Office, das praktischerweise gleich auf der anderen Straßenseite ist.

Das ist voller netter Menschen, die einen aber auch nur an einen der zahlreichen Computer verfrachten, an denen man dann online das selbe Formular ausfüllt, das man auch zuhause am Computer vor die Nase bekommt.

Wichtig: Reisepass und eine australische Adresse. Kann auch ein Post Office sein, zu dem man dann hinläuft und den Brief mit der Nummer abholt.

Im Post Office wurde mir auch mehrfach versichert, dass mir der Brief hinterher geschickt wird, wenn ich ihn nicht innerhalb von zwei Wochen abholen kann. Dafür muss ich bloß die Nummer anrufen, die sie mir auf einen Zettel schreiben, und meine neue Adresse angeben.

Wartezeit 28 Tage.

 

28 Tage später:
Rufe besagte Telefonnummer von Donnybrook an, um herauszufinden, ob meine Tax File Number inzwischen das Post Office erreicht hat, und um meine Adresse zu ändern.

Nach einer halben Stunde in der Warteschleife lande ich in einem Callcenter.

Hier weiß man nichts davon, dass Briefe nachgesendet werden können. Aber sie rufen dann doch netterweise im Post Office in Perth an und fragen, ob mein Brief schon da ist.

Ist er nicht.

 

Fünf Wochen später:

Rufe beim Taxation Office an, um da meine Adresse zu ändern.

Wieder ein Callcenter, wieder die endlose Warteschleife. Dann endlich meldet sich eine nette Stimme am anderen Ende.

Einziges Problem: Die kennen mich da gar nicht. Ich existiere nicht in ihrer Datenbank. Nicht mal mit der Referenznummer, die mir IM TAXATION OFFICE SELBST gegeben wurde, um nachvollziehen zu können, wie lange meine Tax File Number braucht, können sie mich finden.

Die Telefonnummer stammt von einer Website der Regierung, ist sechsstellig und beginnt mit 13, was bedeutet, dass es eine kostenlose zentrale Rufnummer ist. Also keine komische Firma, die einfach nur Daten sammeln will.

Das wars dann wohl mit Adresse ändern.

Stattdessen darf ich einen neuen Antrag stellen.

Die Frau am Telefon diktiert mir die Adresse der Website mit dem Antrag.

Mal gucken, ob es diesmal klappt...

 

Und weiter gehts!

Bank Account.

Mache mich auf die Suche nach einer Commonwealth Bank.  Als ich eine finde, ist es kurz nach vier, was bedeutet, dass praktischerweise schon geschlossen ist.

Am nächsten Tag schaffe ich es vor vier und bekomme auch gleich alles, was ich brauche.

Wieder wichtig: Australische Adresse! Irgendwo müssen sie die Karte hinschicken.

Außerdem wollen sie mir noch einen Superannuation Account andrehen. Superannuation ist die australische Version der Altersvorsorge. Nutzlos für Backpacker, aber ohne gehts leider nicht. Wenn man Australien verlässt, kann man dann beantragen seine ganze Kohle ausgezahlt zu kriegen. Wenn es sich denn lohnt.

Jedenfalls soll dieser spezielle Superannuaton Account den Vorteil haben, dass man ihn von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz mitnehmen kann, und dass nicht jeder Arbeitgeber einen neuen Super Account erföffnet.

 

Will ich trotzdem erst mal nicht haben.

Die Karte soll laut Bankmitarbeiter etwa drei Tage brauchen, bis sie im Post Office ankommt.

Nach zwei Wochen ist sie dann auch da.

Allerdings keine EC-Karte, sondern (waum auch nicht?) gleich eine Mastercard. Ohne PIN.

Die PIN bekommt man erst, wenn man die Karte online aktiviert.

OK. Ich nach viel gutem Zureden endlich das Hostel-Internet dazu gebracht mir die richtige Website anzuzeigen.

Nächstes Problem: ich brauche einen NetBank-Account um meine Karte zu aktivieren. Den hab ich aber nicht.

OK. Also muss ich mich wohl neu registrieren. Auf den passenden Link geklickt und prompt taucht das nächste Hindernis auf: Um einen NetBank-Account zu bekommen braucht man nicht viel. Bloß die Nummer und die aktive PIN der eigenen Kreditarte.

Ich rufe die Servicenummer an. Mir wird empfohlen die App zu nutzen. Da kann ich noch so lang un breit erklären, dass ich die nicht nutzen will und einfach nur meine Karte aktiviert haben möchte, es hilft nichts.

Also laufe ich am nächsten Tag wieder zur Bank.

Da bekomme ich ein NetBank-Passwort per SMS auf mein Handy. Und dann halten sie mir ein iPad vor die Nase, auf der schon die Website für den Aktivierungsvorgang geladen ist. Die selbe wie gestern im Hostel.

Nichts mit Service oderso. Aber das NetBank-Passwort hätten sie mir nicht schicken können, als ich angerufen habe. Meine Handynummer haben die doch sowieso!

 

Die nächste Frage ist, ob ich einen NetSavings Account brauche. Hört sich zwar ganz großartig an, aber ich habe mich schon mit genug Accounts rumgeschlagen für heute.

 

Als nächstes brauche ich eine australische Handynummer.

Weil ich durch die Gegend reise und mich nicht nur in Städten aufhalte, muss es das teure Telstra sein. Alles andere hat so eine schlechte Abdeckung was Empfang angeht, dass es für mich praktisch nutzlos ist.

Kein Problem!

Telstra Prepaid-SIM gekauft, rein ins Handy und los telefoniert!

 

Leider nicht so einfach. Es gibt außer Telstra selber noch einen anderen Anbieter namens Boost, der das Telstra Netzwerk nutzt. Also vergleichen.

Das erste, was störend auffällt, ist das Verfallsdatum. Alles Guthaben verfällt nach einer gewissen Zeit, in den meisten Fällen nach einem Monat.

Das nächste Problem: Die Telstra-Angebote sind nicht strukturiert wie man es von einer deutschen Prepaid-SIM kennt, sondern zu erst einmal kann man mit ein und der selben SIM vier verschiedene Tarife wählen. Die aber weit entfernt von Verständlichkeit sind.

 

So bekommt man zum Beispiel im Tarif "Freedom" für 30$:

- 1,3 GB Datenvolumen

- wahlweise kostenlose Anrufe zu Telstra-Nummern und SMS zu australischen Nummern oder kostenlose Anrufe und

  SMS zu allen austraischen Nummern nur nachts

- 250$ virtuelles Guthaben,

das aber nach 30 Tagen verfällt! Niemand wird  das jeh aufbrauchen!

Wenn man aber sein Guthaben früh genug wieder auflädt, kann man alles behalten, was man vorher nicht gebraucht hat. Man bekommt also nach und nach immer mehr Guthaben auf sein Handy, das eigentlich niemand braucht.

 

Was in dieser tollen Liste nicht steht: Bei einem ganz normalen Anruf, der nicht in die gewählte kostenlose Kathegire fällt (zum Beispiel tagsüber zu einem stinknormalen anderen Handy, das z.B. auf Optus läuft), bezahlt man 39ct connection fee, nur um überhaupt erst mal verbunden zu werden, und danach 89ct pro Minute. Das heißt, dass ein zweiminütiger Anruf 2,17$ kostet, was eigentlich unverschämt teuer ist.

 

Dagegen zahlt man im Tarif "Simplicity" nur 15ct pro Minute und im Tarif "Beyond Talk" 79ct+39ct connection fee.

Hier die Websites mit der jeweiligen Tarifübersicht:

 

 

 

 

Am Ende für Boost entschieden.

Erster Farmaufenthalt...und ich habe keinen Empfang! Aber alle anderen Telefone mit Telstra funktionieren hier einwandfrei!

Erster Gedanke: Boost funktioniert weniger gut als Telstra selber, obwohl sie das selbe Netz nuten. Also Telstra-SIM gekauft.

Keine Verbesserung.

Aber in einem anderen Handy funktioniert es plötzlich.

Sieht aus, als hätte ich keine andere Wahl, als mir ein neues Handy zuzulegen, wenn ich irgendwie Kontakt zu Außenwelt halten will.

 

Gesagt getan, eine Woche später besitze ich ein neues Smartphone, das Empfang hat!

Nur war ich leider zu geizig mehr als unbedingt nötig auszugeben. Das rächt sich in der benutzerfreundlichkeit. Der Touchscreen reagiert lustigerweise immer ein Stück neben der Stelle, die ich antippe, und die Autokorrektur erfindet jede Menge neuer Wörter, die sie dann in fertig geschriebenen Text einbaut. Nach drei Tagen Quälerei entschließe ich mich, sie komplett auszuschalten. Immerhin bleibt so der Text bestehen, den ich ein mal richtig geschrieben habe, und wird nicht durch eine Menge Unsinn ersetzt. Trotzdem dauert es ewigkeiten irgendetwas lesbares zustande zu bringen.

Unglaublich, aber wahr: Meine Tax File Number ist da!!

Zwei wochen, nachdem ich den zweiten Antrag gestellt habe...

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