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Nachdem ich alle Huckel an der Wand weggekratzt hab, darf ich das ganze mit noch mehr Matsch bepinseln...

 

Und um ein bisschen Abwechslung zu haben, darf ich zwischendurch Glaswolle schneiden und an die Wand flauschen.

Das braune Zeug ist wirklich ziemlich kuschlig für Glaswolle :D

Und was ich hier zu tun habe?

Ich darf Matschwände glätten...und hinterher einmal transparent überpinseln, damit sie nicht so krümeln.

Unkraut zupfen.

Wände isolieren.

Dieses Haus ist nämlich immer noch nicht ganz fertig. Im großen und ganzen besteht es aus einem Stahlgerüst und buntem Blech drumrum. Und Glaswolle. Für ein australisches Haus ist das wirklich unheimlich gut isoliert! Sogar die Fenster haben Doppelverglasung!

Da braucht man nicht mal Vorhänge um nachts die Wärme drinnen zu lassen!!

 

Die Fenster sind übrigens aus Deutschland, weil sie in Australien etwa drein mal so teuer wären. Also haben sich die Leute hier mit ein paar Freunden einen Überseecontainer gekauft und haben ihre Fenster darin von Deutschland nach Australien schippern lassen. Der Container steht heute hier im Garten, hat ein Dach bekommen, einen Holzofen und sogar Licht und Steckdosen. Die Hosts haben hier fünf Jahre drin gewohnt, während sie den Schuppen, die Grillhütte und Die Garage gebaut haben. Dann haben sie fünf Jahre im Schuppen gewohnt, bis das jetzige Haus alle Wände und warmes Wasser hatte. Jetzt wohnen sie seit 1,5 Jahren im Haus, dessen Wände grade von mir zu ende isoliert werden. Zumindest im Erdgeschoss. Was oben ist, habe ich noch nicht gesehen.

 

 

Shadow darf auch ins Haus. Beim Essen sitzt er dann ganz brav auf dem Tisch und guckt den Löffeln hinterher, die sich unentwegt von der Müslischale zum Menschen und wieder zurück bewegen.

Wirklich dekorativ zwischen den Müslipackungen einen schwarzen Kater sitzen zu haben.

 

Auf dem Nachbargrundstück sitzen lauter wilde Emus und sonnen sich.

Northcliffe

Bushaltestelle und Sonne!

Werde auch schon erwartet. Mein Rucksack bekommt einen ehrenplatz auf der offenen Ladefläche :D

Die Fahrerkabine hat zwar Fenster und ein Dach...aber keine Verkleidung am Armaturenbrett. Alles ein bisschen rostig, aber fährt noch.

Nach fünf Minuten Straße biegen wir auf einen kleinen Waldweg ab.

KÄNGURU!

 

Noch einmal abbiegen und vor mit tut sich die wundervolle Aussicht auf eine Wellblechhütte, ein weiteres verrostetes Auto und jede Menge Schrott auf.

Tja...werd ich wohl das Beste draus machen müssen.

Die zugegeben doch ziemlich große Wellblechhütte sieht von innen eigentlich ganz passabel aus...und das erst recht, als ich höre, dass ich hier mehr oder weniger allein wohnen darf. Ich habe eine komplette Küche, einen Holzofen, Einen Beamer zum Filme gucken, jede Menge Bücher...und vor Allem:

Internet!!!

Und mein Handy hat auch Empfang!

Weiter gehts! Plötzlich stehen drei Alpakas vor mir, kauen genüsslich und gucken mich groß an. Die laufen hier wohl einfach frei auf dem Grundstück rum.

Kein Problem, wird mir gleich erklärt, das sind ziemliche Angsthasen. Und wenn sie doch mal aggressiv werden, können sie höchstens spucken. Klingt lächerlich, ist aber wohl ziemlich eklig, weil sie dabei so ziemlich alles Halbverdaute hochwürgen, das sich grade in ihnen befindet.

 

Gleich nebenan ist der Obstgarten, komplett in Netze eingepackt, wie ein großer Käfig. Und in diesem Käfig lebt Shadow, der schwarze Kater.

Er darf nicht nach draußen, weil er sonst alle schönen bunten Vögel fressen würde. Das darf er nämlich nur im Obstgarten, weil die Vögel sonst nämlich ihrerseits alles Obst fressen würden.

 

Eine Toilette gibt es auch. Eine sehr Umweltfreundliche. Und wassersparend!

Und malerisch ist das Plumsklo auch!

 

...nur leider eben draußen!

Ideal, wenn man mitten in der Nacht

mit der Taschenlampe durch den Regen

irrt und sich im weitgehend aus wildem

Buschland bestehenden Garten verläuft.

Hier ist es nachts sehr viel lauter als in

Perth oder Donnybrook. Von überall ist

Zirpen, Quaken und ab und zu ein Raubvogelschrei zu hören. Und etwas, das sich anhört wie eine Mischung aus Formel-1-Rennen, Lastwagenbremsen und hupendem Zug. Unglaublich, aber wahr: Der Urheber ist ein kleiner Frosch, der überall in den Büschen hockt und einen Heidenlärm macht.

Als ich bei den Hosts nachfrage, wird mir von noch einem Frosch erzählt, der sich anhört wie ein Banjo und reihenweise Backpacker irritiert, die glauben, draußen im Regen säße Jemand und spiele Musik.

 

Naja, auf 15 Hektar ist es dann doch

schwierig GANZ verloren zu gehen...und die hell erleuchteten Fenster meines Wellblechschuppens sieht man noch relativ weit durch die Bäume.

 

Soweit so gut. Wir laufen durch den Gemüsegarten und stehen plötzlich vor einem Hochmodernen blauen Haus.

Mit Kängurus auf der Wiese davor.

Mich kennen sie allerdings noch nicht, weswegen ich sie heute nur von hinten sehe.

Sea Weed einsammeln...um es zuhause unter den Obstbäumen zu verteilen, wenn es trocken ist

Holz holen.

Schubkarre, Motorsäge, Axt und auf in den Busch!

Zwei tage lang tote Bäume kleingesägt und igendwie durchs Gestrüpp geschleift, getragen oder zu zweit mit der Schubkarre bis zum Weg geschubst.

Die Brennholzbäume hier haben wesentlich härteres Holz und sind wesentlich schwerer als zuhause.

Pro Schubkarre können wir nicht viel mehr als zehn Holzscheite transportieren.

Weil wir tote, trockene Bäume (Karri) nehmen, können wir das Holz sogar mit der Axt spalten. Währe das Holz frisch, würde die Axt einfach abprallen wie ein Gummiball. Aber auch so ist es nicht leicht.

Weil die meisten Leute nicht wissen, dass trockener Karri besser zu spalten ist, wird hier hauptsächlich Jarrah als Brennholz benutzt, was leichter zu sägen und zu spalten ist, aber dafür bis zu 10cm dicke Rinde hat und schlecht brennt.

 

Wobei ich sagen muss, dass selbst Karri so langsam brennt, dass man immer dünneres Holz neben die großen Scheite legen und die Luft voll aufdrehen muss. Sonst kann das dicke Holz so doll brennen wie es will, es wird trotzdem ausgehen.

Dafür kann man aber wenn das Feuer aus ist, einfach die Luft wieder aufdrehen und das Holz fängt wie von Zauberhand an zu brennen. Dafür mus nicht mal mehr Glut da sein. Das Holz muss nur vorher gut genug gebrannt haben, dass es innen warm genug ist.

Bäume klettern!

Der Bicentennial Tree

Die "Lookout Trees" sind Bäume, höher als der Rest des Waldes, die mit Metallspikes zum Hochklettern versehen wurden, um Buschfeuer aus der Ferne zu entdecken.

Dieser hier hat 165 Spikes, ist 75m hoch und hat zusätzlich fünf übereinanderliegende Plattformen, die über seinen Wipfel hinwegragen.

 

Fast da!

Immer noch nicht ganz...

Aaaaber jetzt!

Matsche mischen! Wasser rein, Erde rein und barfuss drin rumlaufen, bis alles ordentlich durchgemixt ist.

 

Eine neue Mud Brick Wall

 

Mini-Buschfeuer im Garten...und davon eine ganze Menge! :D

Mount Chudalup

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